Der lange Weg zur Frauenordination

1976

Die Internationale Altkatholische Bischofskonferenz der Utrechter Union (IBK) nimmt mit einer Gegenstimme eine Erklärung an, in der es heißt, daß man "einer sakramentalen Ordination von Frauen zum katholisch-apostolischen Amt eines Diakons, Priesters und Bischofs nicht zustimmt". Da die Erklärung nicht einstimmig angenommen wird, kommt ihr keine rechtliche Verbindlichkeit zu.

In einigen Mitgliedskirchen der Utrechter Union regt sich heftiger Widerstand gegen diese Entscheidung.

1978

Die Polnische Nationalkirche in den USA, die zur Utrechter Union gehört, kündigt die Sakramentsgemeinschaft mit der amerikanischen Episkopalkirche auf, da diese Kirche Frauen weiht. Dies ist die erste Festlegung einer Kirche der Utrechter Union in dieser Frage.

1984

Die Utrechter Union führt das ständige Diakonat für Männer und Frauen ein.

1991

Zur Klärung der Frage der Frauenordination beschließt die IBK, einen Diskussionsprozeß in allen Mitgliedskirchen einzuleiten. In Österreich findet zu diesem Thema ein gesamtkirchlicher Studientag in Gallneukirchen statt.

Im gleichen Jahr wird in Österreich als erste Frau Dr. Elfriede Kreuzeder zur Diakonin geweiht. Die österreichische Synode spricht sich mit Zweidrittelmehrheit für die Priesterweihe von Frauen aus.

1994

Die Synode der Alt-Katholischen Kirche Deutschlands beschließt die Einführung der Priesterweihe für Frauen.

1995

Die österreichische Synode votiert erneut für die Einführung der Frauenordination.
Als zweite Diakonin in Österreich empfängt Karin Leiter die Weihe.

1996

Am Pfingstmontag werden in Konstanz (BRD) Angela Berlis und Regina Pickel-Bossau zu Priesterinnen geweiht. Damit legt eine zweite Kirche der Utrechter Union ihren Standpunkt fest.

1997

Die IBK kommt im schweizerischen Wislikofen zu keinem einstimmigen Beschluß. Die Mehrheit der Bischöfe stimmt dafür, die Einführung der Frauenordination den einzelnen Mitgliedskirchen freizustellen.

Im selben Jahr ermächtigt die Synode den Bischof, "auch Frauen zu Priesterinnen zu weihen."

1998

Als erste Frau in Österreich wird Dr. Elfriede Kreuzeder zum Priesteramt geweiht. Im selben Jahr erhält auch Karin Leiter die Priesterweihe.

In einer außerordentlichen Synode werden die notwendigen Bedingen zu Weihe von Männern und Frauen festgeschrieben.

 

1999

Die Schweizer Synode beschließt in 2. Lesung die Priesterweihe für Frauen. Die erste Weihe soll im Herbst 1999 oder im Frühjahr 2000 stattfinden.

In der Altkatholischen Kirche der Niederlanden wird die erste Frau im Herbst 1999 zur Priesterin geweiht.